Eigentlich wollte ich schon immer Theaterstücke schreiben. Zeit meines Lebens hatte ich stets diesen Drang und schob das Vorhaben aber immer wieder auf. Zwar hatte ich Ideen für eine ganze Theatersaison im Kopf – und diese auch schon in einer stillen Stunde als Ideen aufgeschrieben – aber meine angeborene und -erzogene Trägheit, liessen mich den Start doch wieder verschieben.
Vor einigen Jahren brachte mich der Drang doch dazu, mein erstes Theaterstück zumindest anzufangen. Auf 40 Seiten brachte ich es immerhin und dann verließ mich der Mut. Später hatte ich Lust, ein Kriminalstück auf die Theaterbühne zu schreiben, ganz im Stil der ‚Mausefalle‘ aber auch hier verließ mich erst der Mut und dann meine Kreativität. Dass man als Autor immer wieder in eine solche Blockaden geraten konnte, musste ich erst lernen und mir zudem noch eine gewisse Gelassenheit zulegen. Früher war es ganz leicht, Vorhaben dieser Art aufzuschieben, doch mit zunehmenden Alter gerät dieser Plan an seine Grenzen. Beide Vorhaben werde ich bald wiederaufleben lassen und vollenden. Versprochen.
Nun, davon einmal abgesehen, dass ich Theater über alle Maßen liebe und das Virus nicht mehr loswerde, gibt es (für mich) ganz entscheidene Vorteile bei Theaterstücken:
Also war ich die ganze Zeit auf Theater eingestellt, bis die Intuition bei mir einschlug. Bislang konnte ich mich auf meine Intuition – manche würden sagen ‚Bauchgefühl‘ – immer verlassen und hatte deshalb schon ein mulmiges Gefühl. Meine Intuition sagte mir nämlich, durch Einschleusen einer Idee in mein Gehirn – frei nach dem Film ‚Inception‘ mit Leo – ich solle doch ein Kinderbuch schreiben. Ein Kinderbuch? Nanu? Kann ich das denn? Eigentlich nicht, siehe die obige Aufzählung.
Dann erinnerte ich mich an einen Kindergeburtstag vor Jahren, für den eine Schnitzeljagd geplant war. Um das ganze kindgerecht und spannend ablaufen zu lassen, hatte ich die Idee, die Jagd mit einem Hilferuf in Form eines Briefes starten zu lassen. Und in diesen Brief schrieb ich damals eine kleine Geschichte über einen entführten Freund, der um Befreiung bat. Die Geburtstagsgäste sollten sich nun auf die Suche nach Hinweisen machen, wobei ein Hinweis immer den nächsten Hinweis enthielt. Ich war schon sehr angetan von der Geschichte, die mir damals ganz gut gelang. Also … anscheinend kann ich sowas.
Diese Begebenheit aus meiner Vergangenheit brachte in mir den Mut auf, es doch einmal mit einem Kinderbuch zu versuchen. Nach den ersten Zeilen bemerkte ich allerding, dass meine Ideen ganz und gar nicht konform waren mit den Anforderungen an ein Kinderbuch und so beschloss ich … ein Jugendbuch zu schreiben: Ben & Pumphut erstmal nur ein Arbeitstitel.
Pumphut ist in der Geschichte von Otfried Preußler nur eine Randfigur, aber was für eine. Diese Figur hatte mich schon damals sehr beeindruckt, so frech und furchtlos wie er war. Pumphut kehrte damals gern bei Meistern in Mühlen ein – er war nämlich Müllergeselle – und lehrte den Müllern Mores. Er suchte sich die Mühlen nach dem Verhalten des Müllers dort gegenüber seinen Gesellen oder Lehrburschen aus. Drangsalierte dieser seine Untergebenen oder ließ er sie hungern oder zahlte ihnen keinen Lohn, war das Kommen von Pumhut fast schon gewiß. Durch seine Streiche und Tollereien, mit denen er auf die bösen Meister einwirkte, wurde er in der gesamten Lausitz bekannt und berüchtigt. Angst? Muss man nicht haben, denn Pumhut lebte vor über 400 Jahren und nicht mehr heute … oder?
Die ersten 100 Seiten sind fertiggestellt … das erste Etappenziel habe ich erreicht. Und in meinem Kopf habe ich noch eine Menge Content für den Rest meines Buches. Vorgenommen hab ich mir ca. 250 Seiten, so das der nächste Meilenstein die 125 Seiten sein werden >> Bergfest! Ich habe mir in den letzten Tagen viele Beschreibungen vorgenommen und sie textlich eingearbeitet… gerade so, wie ich es in meinem letzten Beitrag beschrieben habe. Die schwierigste Aufgabe war, die Anschlüsse an das bereits Geschriebene herzustellen. So habe ich einen großen Textbereich – über zwei Seiten – nun an anderer Stelle verortet und musste einen neuen Anschluss schreiben, weil die Verbindung zeitlich nicht passte. Nun bin ich in einem Flow und das gefällt mir. Ich springe momentan immer zwischen dem Blog hier, meinem Buchtext und den Social Media Kanälen Instagram/Whatsapp hin und her, weil es mir ebenso wichtig erscheint, auch dort weitere Fähigkeiten und Erfahrungen zu sammeln. Wenn man sich die Erfahrungen anderer Autoren so anschaut, geht wohl kein Weg daran vorbei, sich auch auf Social Media zu engagieren, um so weiter ins Networking hineinzuwachsen. Leider steht die dafür eingesetzte Zeit dann nicht der Weiterführung meines Plots zur Verfügung, hat aber auch den Vorteil, einmal auf andere Gedanken zu kommen oder seine Kreativität weiter anzukurbeln.
Mein Problem ist schon immer gewesen, mich zum Schreiben zu motivieren. Dabei habe ich keuineswegs Angst vor dem berühmt berüchtigten weißem Blatt Papier, sondern eher vor der Mammutaufgabe, mich stundenlang konzentrieren zu müssen.